Es war wohl die Szene des gestrigen Champions-League-Abends: Atlético-Stürmer Julian Alvarez rutscht bei seinem Versuch im Penaltyschiessen gegen Real Madrid aus, versenkt den Ball aber trotzdem im Tor. Nach dem Blick auf die Videobilder wird der Treffer jedoch aberkannt, der Argentinier soll den Ball doppelt berührt haben, was nicht erlaubt ist. Am Ende unterliegen die Gastgeber dem Stadtrivalen auch deshalb.
Die Entscheidung des Video-Schiedsrichters sorgte für Diskussionen. «Ich kannte diese Regel nicht», sagte Atlético-Verteidiger Clément Lenglet gemäss Eurosport, «umso bitterer ist unser Ausscheiden.» Trainer Diego Simeone tobte auf der Pressekonferenz: «Wer gesehen hat, dass Julian den Ball zweimal berührt hat, soll die Hand heben.» Als unter den anwesenden Personen keine die Hand hob, fügte der Argentinier an: «Also, niemand! Nächste Frage.»
Simeone befand weiter, dass sich der Ball nicht bewegt habe und er noch nie erlebt habe, dass der VAR bei einem Penaltyschiessen konsultiert worden sei. «Ich will glauben, dass sie gesehen haben, wie er den Ball berührt», sagte Simeone.
CHOLO, CÁRGATELOS pic.twitter.com/SB8qFiPog6
— ⬜ATRACADO POR EL MADRID🟥 (@JuezDoom) March 12, 2025
Real-Madrid-Goalie Thibaut Courtois erklärte hingegen: «Ich hatte das Gefühl, dass es eine Doppelberührung gab und habe das dem Schiedsrichter gesagt.» Auf die Kommentare des gegnerischen Trainers angesprochen, schoss der 32-jährige Belgier zurück: «In den Augen der UEFA war es klar. Ich habe dieses Opfergetue satt, immer über solche Dinge zu jammern. Die Schiedsrichter wollen nicht die eine oder andere Mannschaft in Spanien oder in Europa begünstigen, für sie war es eine klare Entscheidung.»
Und tatsächlich. Bilder aus anderen Winkeln zeigen klar, wie Alvarez den Ball auch mit dem wegrutschenden Standbein berührt. Somit war der Treffer irregulär und wurde zu Recht aberkannt. Da in der Folge Real Madrids Lucas Vazquez, aber auch Atléticos Marcos Llorente scheiterten, konnte Antonio Rüdiger mit dem fünften Versuch für die Entscheidung zu Gunsten der Königlichen sorgen. Diese stehen damit im Viertelfinal, wo sie auf Arsenal treffen.
⁉️💥 ¿Está bien anulado el penalti de Julián Álvarez?
— Archivo VAR (@ArchivoVAR) March 12, 2025
✅ 𝗦𝗜.
👉🏻 Existe un toque mínimo y casi imperceptible que, de una forma muy leve, mueve el balón antes del golpeo del argentino.
▪️Intervención dificilísima pero pluscuamperfecta de Tomasz Kwiatkowski desde el VAR. pic.twitter.com/z2OKtPVrry
Schon ganz zu Beginn ging es im Madrider Derby hoch zu und her. Die Gastgeber gingen nämlich bereits nach 27 Sekunden in Führung – Conor Gallagher drosch den Ball nach der Vorlage mit der Hacke von Trainersohn Giuliano Simeone ins Netz. Der 25-jährige Gallagher stellte gemäss «Opta» damit einen neuen Rekord für das schnellste Tor eines Engländers in der Champions League auf.
Und natürlich war es das noch nicht vom Achtelfinal-Rückspiel zwischen den beiden Klubs aus der spanischen Hauptstadt. Nachdem die Blancos aufgrund eines möglichen Handspiels schon in der ersten Halbzeit einen Penalty gefordert hatten, erhielten sie diesen nach der Pause aufgrund eines Fouls an Kylian Mbappé dann. Als wirklich nützlich erwies sich dieser aber nicht. So schoss Vinicius Junior so deutlich am Tor vorbei wie zuletzt wohl Sergio Ramos im Frühling 2012 im Champions-League-Halbfinal gegen Bayern.
Auch in der Folge blieb es beim 1:0 für Atlético, womit es nach dem 2:1-Sieg von Real Madrid im Hinspiel nun zur Verlängerung kam, die ebenfalls ohne Tore blieb. Vini wurde aber schon vor dem Penaltyschiessen ausgewechselt.
PSV Eindhoven ging im Hinspiel zu Hause gegen Arsenal 1:7 unter und reiste chancenlos zum Rückspiel nach London. Der niederländische Klub erstattete seinen Fans, die sich für die Partie bereits Tickets gekauft hatten, deshalb den Preis zurück – und wurde dafür belohnt. Beim 2:2-Unentschieden feierten die PSV-Fans ihr Team und übertönten selbst die Fans des Gastgebers.
Ob man beim Gesamtskore von 9:3 in der 93. Minute des Rückspiels noch so einsteigen muss? Arsenals Raheem Sterling findet schon, für viele Fans ist ein solch rauer Umgang mit einem Mitmenschen dann eher unnötig.
Prinz William ist trotz seiner Heimatstadt London und der Tatsache, dass er Prinz von Wales ist, tatsächlich Fan von Aston Villa. Und so war er am gestrigen Mittwoch im Villa Park zu Birmingham, um sein Team zum Einzug in den ersten Champions-League-Viertelfinal seit 1982/83, als diese noch Europacup der Landesmeister hiess, zu schreien.
Und obwohl er ein Prinz ist, dürfte sich der ein oder andere Fussballfan in seinem Verhalten beim Mitfiebern wiedererkennen. Am Ende hatten er und die anderen Aston-Villa-Fans einiges zu feiern. Die Villans setzten sich gegen Club Brügge um Nati-Spieler Ardon Jashari 3:0 durch und stehen im Viertelfinal, wo sie auf Paris Saint-Germain treffen.
Prince William’s football videos are the best, he’s so passionate about Villa and football ⚽️ pic.twitter.com/tkwEoyxLj8
— The Prince (@freedom_007__) March 12, 2025
Borussia Dortmund hatte im ersten Halbjahr grosse Probleme mit Auswärtsspielen. Unter Nuri Sahin gelang erst im siebten Bundesligaspiel in der Fremde der erste Sieg, auch in der Champions League wurden lediglich Dinamo Zagreb und Brügge geschlagen. Gegen Real Madrid und Bologna gab es Niederlagen. Unter Niko Kovac hat sich das nun aber plötzlich geändert.
So wurden in der Champions League bisher beide K.o.-Runden auswärts entschieden. Nach dem 3:0-Sieg bei Sporting Lissabon in den Playoffs (0:0 im Rückspiel) gelang dem BVB am Mittwochabend in Lille ein 2:1-Sieg, womit das Weiterkommen nach dem 1:1-Unentschieden im Hinspiel gesichert wurde. Kovac, der zuvor auch Bayern München trainiert hat, steht als Trainer nach acht Auswärtsspielen in der Champions League nun bei sechs Siegen und zwei Unentschieden. Gemäss «Opta» hatten in der Königsklasse nur Louis van Gaal (14 Spiele), Pep Guardiola und Erik ten Hag (11 Spiele) längere Serien ohne Niederlage in gegnerischen Stadien.
Und noch einem Dortmunder gelang beim Erfolg in Lille eine nennenswerte Leistung. Serhou Guirassy, der Maximilian Beiers Siegtor zum 2:1 vorbereitete, steht damit nun bei 14 Torbeteiligungen (10 Tore, 4 Assists) in einer Champions-League-Saison, womit er gemäss «Opta» den afrikanischen Rekord von Mohamed Salah einstellte. Dem Ägypter gelang dies 2017/18 auf dem Weg in den Final. Guirassy hat noch mindestens zwei Spiele Zeit, um seine Marke weiter hochzuschrauben – wobei er mit zwölf Partien jetzt schon fast so viele absolviert hat wie die Maximalanzahl von 13, die beim damaligen Modus möglich war.
Das spricht jetzt nicht gerade für ihn. Es sind insgesamt 17 Regeln. Für ein paar Millionen im Jahr könnte man schon erwarten, dass er diese bis ins Detail kennt und regelmässig liest.
Aber vielleicht sind meine Ansprüche zu hoch.
Manchmal wäre schweigen besser.
Und Simeone sollte auch zuerst denken und dann sprechen: "... er noch nie erlebt habe, dass der VAR bei einem Penaltyschiessen konsultiert worden sei..."
Bei jedem Penalty wird vom VAR geprüft, ob der Goalie sich an die Regeln hält...
Ich musste das zweimal lesen, um zu glauben, dass diese Aussage von Courtois kommt, einem Spieler von Real Madrid. Diejenigen, die sich als die grössten Opfer geben und der spanischen Liga einen Beschwerdebrief geschrieben haben.
Für mich nicht zweifelsfrei erkennbar. Die Physik spricht grundsätzlich dafür, aber durch Indizien sollte der VAR nicht eingreifen dürfen.